Die Verfahren der außergerichtlichen Streitbeilegung haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend professionalisiert und kommen in unterschiedlichen Bereichen vermehrt zum Einsatz – beispielsweise bei Familienangelegenheiten oder innerhalb von Unternehmen, die interne Konflikte mediativ gelöst haben wollen. Das alternative Konfliktbearbeitungsmethoden an Wichtigkeit gewonnen haben, zeigen wissenschaftliche Studien, die sich in letzter Zeit intensiv mit der Thematik der Alternative Dispute Resolution (ADR) beschäftigen. Eine der aktuellsten Erkenntnisse besteht u.a. darin, dass die ADR-Verfahren in Deutschland je nach Branche unterschiedlich stark Anwendung finden. Im Bauwesen beispielsweise – wo das Auftreten von Konflikten sehr häufig der Fall ist – werden Streitigkeiten i.d.R. ausschließlich über Rechtsverfahren bearbeitet. So wurden um Jahr 2014 ca. 70.000 Baukonflikte im Rahmen von Gerichtsverfahren bearbeitet und nur 1.750 Fällen wurden mit ADR-Verfahren gelöst.
Viele Eheleute einigen sich darauf, ein „Berliner Testament“ zu erstellen, um sich gegenseitig als Erben einzusetzen. Kommt es dann zu einer Scheidung, geht es um die Frage, ob das Testament weiter gilt oder nicht. Der 3. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Oldenburg hatte diesen Fall zu entscheiden. Der aktuelle Fall: Ein Ehepaar hatte im Jahr 2012 ein Berliner Testament verfasst. Nach nur einem Jahr kam es zur Trennung. Der Gatte setzte in einem neuen Testament die gemeinsame Adoptivtochter als Alleinerbin ein und die Ehefrau sollte leer ausgehen. Einige Zeit später reichte die Ehefrau die Scheidung ein und der Ehemann stimmte dieser vor Gericht zu. Doch beide wollten vorerst das Scheidungsverfahren aussetzen und in einer Mediation klären, ob sie die Ehe eventuell doch wieder fortsetzen wollten. Doch kurz danach starb der Ehemann.
Ecuadors Außenministerin Fernanda Espinosa beschuldigt Großbritannien, seine Bemühungen um eine Lösung für Wikileaks-Gründer Julian Assange aufzugeben. Das Vereinigte Königreich sei nicht bereit, mit ihr über die Freilassung von Julian Assange zu sprechen
Worum ging es? Eine Mediatorin und zugelassene Rechtsanwältin war von einem Ehepaar beauftragt worden, mittels einer Mediation eine einvernehmliche Vereinbarung bezüglich der vermögensrechtlichen Folgen ihrer gescheiterten Ehe zu entwickeln.
Der Rechtsschutzversicherer Advocard hat im Jahr 2016 1,7 Million Streitfälle in Deutschland ausgewertet und aus diesem Ergebnis eine interaktive Karte erstellt.
Der Roman von Petra Morsbach bietet einen beeindruckenden Einblick in die Rechtsprechung und in die Diskussion über Recht und Gerechtigkeit, die ein willkommener Anlass sein könnte, über die Möglichkeiten außergerichtlicher Konfliktbeilegung nachzudenken.