Konflikte gehören zum Leben und Arbeiten dazu. Sobald Menschen zusammentreffen, können Meinungen, Erwartungen oder Handlungen auseinandergehen oder kollidieren. Manchmal jedoch addieren sich Kleinigkeiten zu verhärteten Fronten, um dann in einem großen Krach zu eskalieren. Spitzt sich ein Streit zu, können beide Seiten nur verlieren. Im schlimmsten Fall führt ein entgleister oder ignorierter Konflikt im Job zu angespannten Beziehungen, fehlender Teamarbeit, niedriger Produktivität und kühlem Desinteresse.
Gerade dann, wann der Stress zunimmt und sich etwa ein großes Projekt in der Firma einem Ende neigt, erkältet man sich oder liegt mit einer Grippe flach. Nicht immer hat das etwas mit Pech oder einem Zufall zu tun, in vielen Fällen gibt es eine direkte Verbindung zwischen der Belastung des Körpers und der Krankheit. Wenn dein Körper zu viel Stress ausgesetzt ist, so geht dieser automatisch ans Limit und sorgt dafür, dass weniger Energie in das Immunsystem gesteckt wird. Also gerade dann, wenn das Maximum an Leistung benötigt wird, macht der Körper manchmal schlapp. Das ist nicht nur ärgerlich und nervig, sondern kann im wiederholten Fall sogar sehr gesundheitsschädlich werden.
Zunehmend befassen sich Forscher mit der Verbindung zwischen Körper und psychischen Variablen. Dabei wird deutlich, dass nicht nur die Psyche den Körper beeinflusst, sondern auch der Körper auf die Psyche wirkt. Einstellungen, Emotionen und Handlungen können sowohl durch die eigene Körperhaltung als auch über eine metaphorische Darstellung ausgedrückt und beeinflusst werden. Darüber hinaus zeigt die psychologische Forschung zur Grounded-Cognition-Theorie, dass die Wirkung von bestimmten motorischen Handlungen und Körperpositionen – sogar unbewusst – einen verstärkenden Einfluss auf das eigene geplante Verhalten hat. In diesem Rahmen stellen wir Ihnen zwei Ansätze vor, die innerhalb der Mediation genutzt werden können:
„Du wolltest dich schon vor einer Woche darum kümmern!“, „Du bist immer so aggressiv!“ – Sätze wie diese fallen bei Streitereien häufiger. Aber helfen sie dabei, den Konflikt zu begrenzen? Nein! Im Rahmen des Harvard-Konzepts wurde eine Perspektive entwickelt, die darauf fokussiert, sich in die gegnerische Position hineinzuversetzen. Dies beugt pauschalen Vorverurteilungen der Person oder ihres Standpunktes vor (Fisher / Ury, zitiert nach Rüttinger / Sauer 2016). Um der anderen Partei dabei zu helfen, meinen Standpunkt zu verstehen, sollten Ich-Botschaften verwendet werden. Sätze wie „Du hast Unrecht!“ schüren ein größeres Konfliktpotenzial als selbstkundgebende Formulierungen wie „Das sehe ich anders!“ Eine Idee als „Schwachsinn“ abzutun ist weniger geeignet als zu entgegnen: „Mir ist unwohl dabei, das so zu machen!“
Menschen mit ähnlichen Charaktereigenschaften und Interessen kommen besonders gut miteinander aus und führen positivere Beziehungen – ein Paradigma, das auch für Verhandlungen gilt?
Wer kennt es nicht: in der Familie, unter Freunden oder in der Partnerschaft ist Geld häufig ein Streitthema. Jemand fühlt sich benachteiligt, Kosten werden nicht fair aufgeteilt oder die Involvierten haben einfach verschiedene Vorstellungen, wofür das Geld ausgegeben werden soll. Immer wieder wird Geld zum Konfliktauslöser.
Jeder und jede von uns geht mit Konflikten anders um. Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal aus Wut jemanden angeschrien oder gar gegen die Wand geboxt. Doch nicht nur offene Streits mit anderen Menschen haben Konfliktpotenzial. Oft tragen wir Konflikte mit uns selbst aus, ohne uns dessen komplett bewusst zu sein.
Die aktuelle Pandemie verändert das Leben jedes Einzelnen. Die Menschen, aber auch die Unternehmen brauchen Zeit, um die veränderte Situation wahrnehmen, darauf reagieren, aber auch in ihr agieren zu können. Und dort, wo es Aktionen gibt, gibt es auch Konflikte. Wie diese sich verändern und was diese Veränderungen für den Bereich Mediation und Konfliktmanagement bedeuten, darüber hat sich die TRANSFER mit Professor Dr. habil. Gernot Barth unterhalten.
Die Vorbereitungszeit für eine Verhandlung übersteigt die eigentliche Verhandlungszeit um Längen. Dabei überlegen sich die Parteien unter anderem, welche Strategien sie verfolgen, welche Taktiken hilfreich sind und welche Inhalte Priorität haben. Dabei sollte der Einfluss von Emotionen in Verhandlungen nicht vernachlässigt werden.
Die Nachfolgerfrage birgt eine der Hauptursachen von Konflikten in Unternehmerfamilien. Geht es doch um Macht, Geld und Liebe. Die Ansichten, wer letztlich das Unternehmen führen soll, gehen in Unternehmerfamilien oft weit auseinander. Auch das Loslassen ihres Lebenswerkes ist ein großes Problem: Ein schwerer Schritt, mit dem neben einer hohe Verantwortung auch die Angst vor dem eigenen Bedeutungsverlust verbunden ist.
Öffentliche Diskussionen werden immer aggressiver. Etablierte Medien verlieren an Einfluss und Glaubwürdigkeit. Terrorwarnungen, Gerüchte, Verschwörungstheorien, Skandale verbreiten sich in Echtzeit rund um den Globus. „Alternative Fakten“ war das Unwort des Jahres 2017.
Die Anfälligkeit für radikale Positionen war laut Experten noch nie so groß wie heute.