In Bayern ist die Schlacht geschlagen. In Hessen läuft der Countdown. Für EMNID, Infratest dimap, die Forschungsgruppe Wahlen, FORSA und alle anderen Institute, die die mal mehr und mal weniger treffsichere Vorhersage des Wählerverhaltens zu einem überaus lukrativen Ereignis mit gewinnmaximierendem Spannungsbogen eines mehrwöchigen Umfragemarathons aufgepimpt haben, ist der politische Herbst 2018 die konjunkturelle Verlängerung des Jahrhundertsommers. Ob Projektion (sog. Sonntagsfrage) oder 18-Uhr-Prognose: Ihr Produkt ist die Illusion demoskopischer Unfehlbarkeit und voyeuristische Neugierde speist die Auftragsbücher der von Parteien und Medien inflationäre angeheuerten Dienstleister.