Welchen internationalen Konflikt halten Sie momentan für den gefährlichsten?
Mit dieser Fragestellung hat im Auftrag der Deutschen Presseagentur YouGov im letzten Dezember letzten Jahres 2036 Personen ab 18 Jahren befragt.
Das Ergebnis der Umfrage
Für 40 Prozent der Bundesbürger ist aktuell der Atom-Konflikt in Fernost der bedrohlichste.
Militärischen Drohgebärden und verbale Provokationen zwischen dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump rücken den Einsatz von Atomwaffen in den Bereich des Möglichen. Wie glaubhaft diese Möglichkeit in der gesamten Weltbevölkerung wahrgenommen wird, bewies der Fehlalarm in Haiti. Die Menschen litten über 30 Minuten Todesangst vor einem atomaren Angritt bis zur Entwarnung, weil sie davon ausgingen, dass solch ein Angriff real sein kann.
Angst vor Anschlägen
Es folgt die Angst vor Terror des sogenannten Islamischen Staats (25 Prozent).
Auf dem Hintergrund der Gebietsverluste des sogenannten Islamischen Staates im Irak und in Syrien und der Rückkehr von mehr als 950 deutschstämmigen Islamisten nehmen 34 Prozent der Befragten an, dass die Terrorgefahr in Europa steigen wird. Nur 6 Prozent erwarten eine Abnahme. 46 Prozent gehen davon aus, dass die Gefahr in 2018 gleich bleiben wird.
8 Prozent fürchten den Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern.
Dass Donald Trump kurz vor Weihnachten Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hat, hat den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern wieder verschärft. Dem Friedensprozess kann das nur schaden. Statt auf die USA – wie früher – setzen die Palästinenser nun auf die Vereinten Nationen als seriösen Vermittler in diesem Konflikt – statt wie bisher auf die USA.
Weitere 8 Prozent den Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
Mit der Regierung des sunnitischen Königs Salman ist die Außenpolitik Saudi-Arabiens aggressiver geworden. Die Sunniten zielen darauf ab, den Einfluss des schiitischen Erzfeinds Iran zu verhindern und fliegen in Jemen Luftangriffe auf die vom Iran unterstützten schiitische Huthi-Rebellen. Zugute kommt den Saudis hierbei die Anti-Iran-Politik von US-Präsident Trump, die diese Situation weiter verschärfen kann.
2 Prozent der Befragten halten den Ukraine-Konflikt für bedrohlich.
Bisher hat der Konflikt 10.300 Menschenleben gekostet und es ist aktuell Ende abzusehen. Putin schlägt vor, in das Krisengebiet UN-Friedenstruppen zu entsenden. Aber die Verhandlungen werden wie es derzeit aussieht bis März – Putins Wiederwahl – keine entscheidenden Schritte vorankommen. US-Präsident Donald Trump hat derweil der Ukraine Waffenlieferungen zugesagt. Das würde eine Aufrüstung auch von russischer Seite nach sich ziehen, und der Konflikt wird weiter eskalieren.
Quellen:
https://yougov.de/news/2018/01/03/jeder-dritte-furchtet-zunehmenden-terror-europa/
https://www.treffpunkteuropa.de/bekannte-konfliktherde-neue-herausforderungen
https://www.treffpunkteuropa.de/eskalation-innenpolitischer-krisen-und-konflikte