Gerade dann, wann der Stress zunimmt und sich etwa ein großes Projekt in der Firma einem Ende neigt, erkältet man sich oder liegt mit einer Grippe flach. Nicht immer hat das etwas mit Pech oder einem Zufall zu tun, in vielen Fällen gibt es eine direkte Verbindung zwischen der Belastung des Körpers und der Krankheit. Wenn dein Körper zu viel Stress ausgesetzt ist, so geht dieser automatisch ans Limit und sorgt dafür, dass weniger Energie in das Immunsystem gesteckt wird. Also gerade dann, wenn das Maximum an Leistung benötigt wird, macht der Körper manchmal schlapp. Das ist nicht nur ärgerlich und nervig, sondern kann im wiederholten Fall sogar sehr gesundheitsschädlich werden.
Ähnlich wie mit dem Stress bei der Arbeit sieht es auch innerhalb der Familie aus. Gerade in den Momenten, in denen es besinnlich zugehen soll, platzt dir der Kragen. Streits an Weihnachten sind alles andere als ungewöhnlich. Doch wieso fährt man selbst aus der Haut oder muss beobachten, wie Familienmitglieder von Tag zu Tag gereizter werden und ihre Nerven verlieren?
Nun, in vielen Fällen hat das mit dem täglichen Stress zu tun. Dieser hält die eigene, gespielte Fassade gut zusammen und lässt einem nicht einmal die Zeit, auf seine Gefühle und auf seinen Körper zu hören. Nachdem der Stress von einem abfällt, fällt man selbst in ein großes und tiefes Loch. Endlich findet sich ein Ventil, um den gesamten aufgestauten Druck abzulassen. Dieser landet dann bei den Familienmitgliedern oder bei Freunden.
Bereit, um Konflikte zu bewältigen
Meinungsverschiedenheiten, Streits und dergleichen Rangeleien gehören in jeglichem Umfeld einfach dazu. Sie sind ein wesentlicher Teil des demokratischen Verständnisses und nur dank gemeinsam, manchmal im Streit ausgehandelter Lösungen schreitet die Gesellschaft voran. Wichtig ist also, dass man den Konflikten nicht aus dem Weg geht und diese nicht als persönlichen Test, sondern als eine lösbare Aufgabe betrachtet. Das funktioniert, wenn man sich selbst einen Schritt zurücknimmt und sich damit aus der Schusslinie nimmt und zugleich die Chance ergreift, um das Problem aus der Distanz zu betrachten. Momente, in denen man vollkommen bei sich ist und sich an die erste Stelle auf der Wichtigkeitsskala stellt, sind nicht nur für den Erfolg und die gelungene Lösung des Konflikts entscheidend, sondern in erster Linie für einen selbst.
Nimmt der Stress zu und bleibt einem kaum mehr die Zeit zum Durchatmen, so ist es umso wichtiger, auf die Signale zu hören, die einem der eigene Körper gibt. Im Winter kann ein geschwächtes Immunsystem etwa zu einer Blasenentzündung führen. Gleich die ersten Warnsignale dafür sollen ernst genommen werden – mögliche Symptome sind hier aufgelistet.
Die eigene Gesundheit geht über alles, weshalb es in jedem Kontext, egal, ob im Unternehmen oder in der Familie, darauf ankommt, dass man sich frühzeitig genug zurückzieht. Das funktioniert nur dann, wenn ein Wertemodell aufgebaut wird, bei dem es niemals vorgesehen ist, sich für den eigenen Erfolg oder den Erfolg anderer aufzuopfern. Kein Streit ist es wert, dass dafür die eigene Gesundheit riskiert wird. Das erkennt auch die Gegenseite und hat man es mit einem starken und erfahrenen Kontrahenten zu tun, so versteht dieser den Standpunkt und respektiert diesen auch.
Damit es fair bleibt, ist das Umfeld, das man sich aussucht, entscheidend. Eine gesunde Streit- und Diskussionskultur bringt einen selbst, große Unternehmen und ganze Gesellschaften nach vorne. Wichtig ist allerdings, dass es Regeln gibt und dass diese befolgt werden.
Die gelebte Streitkultur reicht bereits hunderte von Jahren zurück und in der Retrospektive wird deutlich, dass die Gewinner nicht immer die waren, die am härtesten gekämpft haben, sondern diejenigen, die am klügsten argumentieren konnten und wussten, wann der passende Zeitpunkt für den eigenen Einsatz und ein eigenes Handeln gekommen ist.