Um Fußballkids vor zu emotionalen Ausbrüchen von Eltern am Fußballrand zu bewahren, hat der Schweizerische Fussballverband (SFV) die Kampagne «Erlebnis vor Ergebnis – Fairplay am Spielfeldrand» gestartet. Das Problem stehe meist neben dem Platz. Eltern mischen sich gern laut schreiend bis hitzig gestikulierend ins Spielgeschehen ein. Gerade junge Trainer haben oftmals einen schweren Stand, wenn Eltern von der Seitenlinie zu stark eingreifen.
Die Initiatoren plädieren für mehr Gelassenheit auf den Zuschauerrängen und stellen vor allem den Spaß am Spiel in den Mittelpunkt der fünf- bis zehnjährigen Fußballer und Fußballerinnen. In der Altersklasse gehe es vorrangig darum, das Fußballspielen zu erlernen, soziale Kompetenzen und Charakterstärke zu erlangen.
Trainer und Eltern gehören auf dem Platz zu den wichtigsten Vorbildern
Es gehe hier noch nicht ums Gewinnen. Krankhafter Ehrgeiz und unkontrollierte Emotionen von Eltern haben auf dem Platz nichts verloren. «In den jungen Alterskategorien soll der einzelne Spieler oder die Spielerin und ihre Weiterentwicklung im Mittelpunkt stehen. Resultate sind unwichtig», so ein Leiter.
Aber auch Trainer sind nicht frei vom Emotionen, da kann es schon mal passieren, dass ein Trainer mitten im Spiel auf den Platz stürmt, um Dampf abzulassen. In diesem Beispiel war es so, dass es dem Trainer sehr peinlich war, als er sich etwas beruhigt hatte. Er entschuldigte sich nach dem Spiel überschwänglich bei allen Betroffenen. In solchen Situationen ist es sehr wichtig, dass die Kinder die Konfliktlösung miterleben.
Über witzige Erklärvideos, Flyer und Postkarten werden den Eltern die Kernbotschaften für ein faires Verhalten am Spielfeldrand mitgeteilt.
Eine weitere Deeskalationsstrategie ist es, Eltern etwas weiter weg vom Spielfeldrand zu platzieren. Räumlicher Abstand bringt auch emotionalen Abstand. Wer weiter weg ist vom Spielgeschehen, kann etwas gelassener reagieren, und stört den Spielbetrieb weniger.
Die Fairplaybestrebungen werden von den schweizer Fußballverbänden sehr positiv aufgenommen. Die Kampagne wird als notwendig und richtig erachtet und hat viele positive Rückmeldungen erhalten.
Das wünschen wir uns auch für unsere Plätze.
Quelle: Limmattaler Zeitung: “Das Problem steht beim Kinderfussball neben dem Platz” von Florian Schmitz — Schweiz am Wochenend. Zuletzt aktualisiert am 2.10.2017 um 08:44 Uhr