In der Auseinandersetzung um einen Mafia-Artikel im FREITAG, riet die Richterin der Pressekammer des Landgerichts Hamburg dem Verleger Jakob Augstein und der freien Journalistin Petra Reski zu einer Mediation.
Es geht um einen Artikel über die Mafia, in dem Reski den Klarnamen eines Mannes nannte. Der Betroffene war wegen der Verletzung seiner Persönlickeitsrechte bereits gegen ein anderes Medium (den MDR) gerichtlich erfolgreich vorgegangen, weil auch dort in einem Filmbericht sein Name genannt worden war. Konsequenterweise ging er danach auch gegen Reskis Bericht im Freitag vor Gericht und gewann.
Der Verleger Jakob Augstein hat sich in diesem Verfahren nicht hinter die freie Journalistin gestellt und von ihr erwartet, dass sie die Kosten für das Verfahren selbst tragen solle. Augstein wurde für sein Verhalten, nicht hinter der Journalistin zu stehen, von Journalistenverbänden wie dem Deutschen Journalistenverband (DJV), der Gewerkschaft, den Freischreibern und anderen massiv kritisiert.

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Seine Argumentation: Sie habe mangelhaft recherchiert und der Redaktion den Klarnamen wissentlich des rechtlichen Risikos „untergejubelt“.
Nun will Reski wegen dieser Aussagen und noch weiteren diffamierenden Äußerungen des Verlegers in Interviews in der FAZ, dem Deutschlandfunk, auf Twitter und im Freitag auf Unterlassung klagen. Der Termin Ende voriger Woche vor dem Hamburger Landgericht, zu dem jeweils nur die Anwälte der Streitparteien erschienen, endete vorerst ohne eine Entscheidung. Augstein und Reski mieden die persönliche Begegnung. Sicher ein Hinweis auf die eskalierte Situation.
Die Vorsitzende Richterin der Hamburger Pressekammer gab in der mündlichen Verhandlung zu erkennen, dass man nur bei einigen Aussagen Augsteins einen Unterlassungsanspruch anerkennen würde, andere können als zulässige Meinungsäußerung gewertet werden. Der volle Erfolg der Klage ist demnach nicht gesichert.
Die Richerin machte den Rechtsanwälten den Vorschlag, dass ihre Mandanten daran arbeiten sollten, ihr Verhältnis zu verbessern und es mit einer Mediation versuchen sollen. Augsteins Anwalt signalisierte dazu die Bereitschaft seines Mandanten, noch nicht bekannt ist, ob Reski einwilligt.
Der nächste Termin vor Gericht ist am 3. November.
Quellen:
http://meedia.de/2017/10/02/rechtsstreit-wegen-mafia-artikel-im-freitag-gericht-will-jakob-augstein-und-petra-reski-zum-mediator-schicken/