Elf Medienpartner starten gemeinsam Deutschland spricht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Schirmherrschaft für das Projekt übernehmen.
Diese Aktion lädt Menschen zum Zwiegespräch ein. Dazu wird Ihnen über einen Algorithmus ein Diskussionspartner vermittelt, der eine gegensätzliche Meinung zu der Ihren vertritt.
Am 23. September treffen sich dann die Diskussionspaare, bei Bedarf mit einem kleinen Frage-Leitfaden in der Tasche, und tauschen ihre gegensätzlichen Einschätzungen aus.
Eine interessante Herausforderung für Mediatoren
Eine wunderbare Herausforderung gerade für uns Mediatoren, sich einmal selbst – und außerhalb der beruflichen Sphäre und ihrer vermittelnden Rolle – mit einem fremden Menschen mit einer garantiert kontroversen politischen Anschauung zu unterhalten und auszuprobieren.
Wann hat man heute schon die Gelegenheit mit jemandem zu sprechen, der politisch ganz anders denkt. UND: der auch seinerseits mit Ihnen – einem garantiert Andersdenkenden – sprechen und sich austauschen will?
Raus aus der Filterblase
Anstatt Menschen mit anderen Meinungen einfach aus dem Weg zu gehen und eine eigene „Filterblase“ zu bilden, will diese Aktion Menschen unterschiedlicher politischer Ansichten zusammenbringen. Um eben wieder ins Gespräch zu kommen, dem Auseinanderdriften verschiedener Gesellschaftsgruppen etwas entgegen zu setzen.
Wie zum Beispiel in unserem Blog über das politische Framing beschrieben, wird auch in Deutschland der Ton in den – nicht besonders – „sozialen“ Medien immer rauer, unversöhnlicher, verrohter. Die Menschen aus unterschiedlichen politischen Lagern reden fast nur noch (mehr schlecht als recht) übereinander statt miteinander. Vor allem auf Plattformen wie Facebook oder YouTube toben sich viele Menschen – gern auch anonym – mit Beleidigungen oder Anschuldigungen aus, obwohl sie ihr Gegenüber meist nicht einmal kennen.
Den 23. September für Deutschland spricht freihalten
Am 23. September wird es sich zeigen, ob es gelingt, Zehntausende Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Man trifft sich im Café, im Biergarten der nächsten Kleinstadt oder zu einem Spaziergang, um unter vier Augen die unterschiedlichen Ansichten diskutieren. Ein großartiges Ergebnis wäre, wenn man es schafft, gut zuzuhören und andererseits auch ein Ohr geliehen bekommt, versucht, die andere Meinung nachzuvollziehen, vielleicht sogar zu verstehen oder zumindest zu akzeptieren oder zu tolerieren. Möglicherweise stellt man fest, dass auch der Gesprächspartner gute Absichten und gute Argumente hat.
Machen Sie auch mit und berichten Sie uns von Ihrem Treffen.
Mit dabei sind: Chrismon und evangelisch.de, die Deutsche Presse-Agentur, die Schwäbische Zeitung, der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und SZ.de, die Südwest-Presse, tagesschau.de und die tagesthemen (ARD aktuell), der Tagesspiegel, t-online.de, die Landeszeitung Lüneburg sowie DIE ZEIT und ZEIT ONLINE.
Es werden Ihnen insgesamt sieben Fragen gestellt. Und mit Angabe weniger persönlicher Daten bringt Sie ein Algorithmus mit je einem anderen Teilnehmer oder einer Teilnehmerin zusammen, die oder der ganz anders geantwortet hat und in Ihrer Nähe wohnt.
Im letzten Jahr begann ZEIT ONLINE mit dieser Idee. Es meldeten sich 12.000 Menschen und am Ende diskutierten 600 Paare in ganz Deutschland. Das Projekt erhielt den Grimme Online Award.
Ihr Medienpartner wird Ihnen in wenigen Wochen einen Diskussionspartner vorschlagen, der ganz anders denkt als Sie selbst. Wenn Sie und Ihr Gegenüber zustimmen, kann es dann am 23. September losgehen.
Demnächst sind in der Schweiz, Norwegen, Österreich und Dänemark weitere Veranstaltungen geplant. Bald, so hoffen Initiatoren, werden Menschen auf der ganzen Welt miteinander sprechen.