Vom 04.01 bis 08.01.2021 findet der erste deutschsprachige Online-Schulmediationskongress unter dem Motto „Gemeinsam für ein besseres Schulklima“ statt. Er wendet sich sowohl an Mediator*innen, die sich für den Mediationsbereich der Schule interessieren, als auch an Pädagog*innen, die erstmals mit der Mediation stärker in Berührung kommen wollen. Herausgeberin des Kongresses ist die Berliner Pädagogin und Mediatorin Dr. Christa Schäfer
Verhandlungen verbrauchen kognitive Ressourcen. Gerade wenn ein integratives Ergebnis anstrebt wird, werden von den Beteiligten möglichst viele Verhandlungspunkte miteinbezogen. Dies führt dazu, dass sich die Verhandelnden ständig erinnern müssen, wo bereits Einigungen entstanden sind und welcher Sachverhalt momentan Thema der Konversation ist. Eine Möglichkeit für die Vereinfachung dieses Umstandes ist die Nutzung von Objekten zur Repräsentation von Verhandlungsinhalten (vgl. Harnack / Mühlenberend 2017). Geeignete Objekte sind beispielsweise kleine Holzscheiben mit zwei verschiedenfarbigen, beschreibbaren Seiten. Dabei repräsentiert jede Holzscheibe einen Verhandlungsgegenstand, und die nach oben liegende Seite indiziert den Status desselben (gelb = noch zu verhandeln, grün = Einigung erzielt).
Zum erfolgreichen Verhandeln gehört mehr als reines Kalkül. Es ist auch Arbeit auf emotionaler Ebene nötig, denn empirische Untersuchungen zeigen, dass mit einem positiv gestimmten Verhandlungspartner der eigene Verhandlungserfolg größer wird. Sympathie ist ein guter Auslöser von positiven Gefühlen und nicht schwer zu erreichen. Ein erstes, meist positives Urteil über unser Gegenüber fällen wir in wenigen Sekunden, aber wie kann man Sympathie aktiv fördern?
Zunehmend befassen sich Forscher mit der Verbindung zwischen Körper und psychischen Variablen. Dabei wird deutlich, dass nicht nur die Psyche den Körper beeinflusst, sondern auch der Körper auf die Psyche wirkt. Einstellungen, Emotionen und Handlungen können sowohl durch die eigene Körperhaltung als auch über eine metaphorische Darstellung ausgedrückt und beeinflusst werden. Darüber hinaus zeigt die psychologische Forschung zur Grounded-Cognition-Theorie, dass die Wirkung von bestimmten motorischen Handlungen und Körperpositionen – sogar unbewusst – einen verstärkenden Einfluss auf das eigene geplante Verhalten hat. In diesem Rahmen stellen wir Ihnen zwei Ansätze vor, die innerhalb der Mediation genutzt werden können: