Wer kennt es nicht: in der Familie, unter Freunden oder in der Partnerschaft ist Geld häufig ein Streitthema. Jemand fühlt sich benachteiligt, Kosten werden nicht fair aufgeteilt oder die Involvierten haben einfach verschiedene Vorstellungen, wofür das Geld ausgegeben werden soll. Immer wieder wird Geld zum Konfliktauslöser.
Denkt man an Verhandlungen, kommt einem oft das Bild von zwei unterkühlten, möglichst emotionslosen Verhandlungspartnern in den Sinn. Ein Pokerface, wie es in einem Song von Lady Gaga besungen wird und bei Texas Hold’em zum Einsatz kommt, ist laut vielen Experten der Goldstandard, wenn es um Verhandlungen geht. Jedoch können positive Emotionen, ausgedrückt in Form eines Lächelns, wahre Wunder in Verhandlungen wirken.
Jeder und jede von uns geht mit Konflikten anders um. Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal aus Wut jemanden angeschrien oder gar gegen die Wand geboxt. Doch nicht nur offene Streits mit anderen Menschen haben Konfliktpotenzial. Oft tragen wir Konflikte mit uns selbst aus, ohne uns dessen komplett bewusst zu sein.
Wenn es um den eigenen Profit geht, verhandeln Frauen im Schnitt etwas schlechter als Männer. Das ist unter anderem dadurch begründet, dass Frauen im Mittel eine ausgeprägtere Fähigkeit und Bereitschaft zur Empathie besitzen und dadurch andere nicht benachteiligen möchten. In einer Studie zeigten Bowles, Babcock und McGinn (2005) jetzt einen interessanten Trick auf, mit dem dieser Geschlechtereffekt nicht nur ausgeglichen, sondern sogar umgekehrt werden kann.
Die aktuelle Pandemie verändert das Leben jedes Einzelnen. Die Menschen, aber auch die Unternehmen brauchen Zeit, um die veränderte Situation wahrnehmen, darauf reagieren, aber auch in ihr agieren zu können. Und dort, wo es Aktionen gibt, gibt es auch Konflikte. Wie diese sich verändern und was diese Veränderungen für den Bereich Mediation und Konfliktmanagement bedeuten, darüber hat sich die TRANSFER mit Professor Dr. habil. Gernot Barth unterhalten.
Ein gut untersuchtes Phänomen der angewandten Sozialpsychologie ist der Anker-Effekt: Versuchspersonen erhalten eine augenscheinlich irrelevante numerische Information (z. B. auf die Frage: „Wie lauten die letzten vier Ziffern Ihrer Mobiltelefonnummer?“) und werden daraufhin gebeten, zu einem anderen Sachverhalt eine numerische Schätzung abzugeben (z. B. „Wann starb der Mongole Dschingis Khan?“). Interessanterweise liegen die Schätzungen überzufällig häufig in der Nähe der ersten Information. Dieser Effekt lässt sich auch auf Verhandlungssituationen übertragen: Einigungen liegen häufig in der Nähe des ersten Angebots – wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
ZDF-Interview mit Prof. Dr. Barth

Trotz Bußgeld: Es wird wohl weiterhin Menschen geben, die auf einen Mund-und-Nasen-Schutz verzichten. Wie kann man sie zum Umdenken bewegen?